Über mich
Ich bin Aminata, ich bin in Mali geboren und in Togo aufgewachsen. Die andere Hälfte meines Lebens verbrachte ich in Deutschland, da mein Adoptivvater ein Deutscher ist. Durch ihn hatte ich die Chance schon als kleines Kind zu reisen und ein einige Male die Sahara Wüste zu überqueren. Diese Reisen haben mich zu dem gemacht, was ich heute bin. Meine Behinderung spielte dabei nie eine übergeordnete Rolle!
In jedem einzelnen Land, dass ich bereiste, lernte ich schnell freundliche Menschen kennen, die sich fürsorglich um mich kümmerten und bei den meisten Begegnungen sind tiefe Freundschaften entstanden. Durch meine unkonventionelle Erziehung bin ich, trotz meiner Einschränkung, zu einer selbständigen jungen Frau geworden. Mein Leben war nicht immer einfach, doch ich habe jede Herausforderung angenommen und gemeistert.
Dabei haben mich ganz viele verschiedene Menschen mit unterschiedlichen Fähigkeiten und Persönlichkeiten unterstützt. Das wichtigste für mich ist der innere Kern jedes Wesens. Die äußeren Merkmale, wie Hautfarbe, Religion, Aussehen und körperliche Verfassung, sind mir egal, da ich die Vielfalt liebe!
Adaptive Surfing - eine Leidenschaft, die in mir das Feuer und Liebe für das Surfen entfacht.
Meine Geschichte
Leider musste ich sehr oft die Erfahrung in Deutschland sammeln, dass der Rollstuhl in sehr vielen Bereichen des Lebens immer noch ein Hindernis darstellt. In den meisten Arztpraxen ist es „normal“ die Empfangstheke so hoch zu bauen, dass kein zwischenmenschlicher Erstkontakt entstehen kann, wenn man den Raum betritt. Geld abheben geht auch nicht überall, die meisten Automaten sind so hoch, dass wir nicht rankommen können. Die meisten Fitnessstudios können aus Versicherungsschutz keine Menschen mit Einschränkung aufnehmen. Viele Restaurants, Bars, Kinos, Boutiquen usw. haben keinen barrierefreien Zugang. Öffentliche Nahverkehr ist barrierefrei, doch sehr oft weigern sich die Fahrer die Rampe runterzulassen, zumindest in Heidelberg ist das der Alltag, es gibt dort sogar ein Gesetz, dass den Fahrer verbietet die Rampe runterzufahren. Wenn ich mit meinen Freunden oder in Begleitung bin, sprechen wildfremde Menschen diese an und wollen von ihnen wissen was das Mädchen dahat, anstatt mich direkt anzusprechen.
Wie oft musste ich mir die Aussage „Sie sind behindert und dürfen nicht glücklich sein!“ oder „Für eine Behinderte sehen sie zu gut aus“ anhören. Meine gesamte Person wird oft in Fragegestellt, da ich untypisch bin.
Mir kommt es sofort als geistert da draußen eine bestimmte Vorstellung von körperlich eingeschränkte Menschen.
Erst mein Aufenthalt in Amerika hat mir gezeigt, dass der Umgang in Deutschland mit körperlich und geistig eingeschränkten Menschen so nicht in Ordnung ist. Ich war sehr verblüfft wie dort alles barrierefrei ist. Ich konnte mich mit dem Rollstuhl überall frei bewegen und die Menschen dort waren immer zuvorkommend, hilfsbereit und sehr freundlich zu mir. Meine Ängste und Sorgen verschwanden sofort. Ich habe viele Menschen mit einer körperlichen Einschränkung kennengelernt und musste feststellen, dass sich die allermeisten von ihnen gesellschaftlich voll integriert haben. Durch diese Menschen bin ich zu der Erkenntnis gekommen, dass ich sehr fit und mobil geworden bin. Ich möchte genauso ein Miteinander in Deutschland haben, denn es gibt keinen Grund Menschen „die anders“ sind abzulehnen.
Ich möchten in Deutschland Menschen mit Einschränkungen dabei helfen, den Zugang zu diesem Wassersport zu ermöglichen und zu fördern. Dafür gilt es bereits bestehende Organisationen, durch eventuelle finanzielle Mittel und vor allem durch Vermittlungen zu unterstützen. Zudem möchte ich durch interaktive Kommunikation einige Ängste und Vorurteile Behinderten gegenüber abbauen.